Wie viel Geld kann ich
in einer Arztpraxis verdienen?

Bei Krankenhaus und Arztpraxis handelt es sich um zwei verschiedene Institutionen im deutschen Gesundheitssystem. Die Aufgabe beider besteht dabei primär in der Behandlung von Patienten. Abgesehen davon unterscheiden Sie sich aber doch deutlich, deshalb werden sie auch den Sektoren stationär und ambulante zugeordnet. Auch die Ärztegehälter unterscheiden sich in beiden Sektoren, weshalb eine genauere Betrachtung sinnvoll ist.
Online-Kurs unterwegs

Lohnt sich das Arztgehalt?

Allgemein kann man festhalten, dass sich eine Karriere als Arzt lohnt! Auch wenn die Gehälter früher höher ausgefallen sind, so können Medizinerinnen und Mediziner in der Regel gut davon leben. Der Gehaltsreport von StepStone aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Ärztinnen und Ärzte in Anstellung besser verdienen im Vergleich mit anderen Berufsgruppen wie Juristen oder Managern. Laut einer Statistik im Report liegt das durchschnittliche Arztgehalt bei ca. 92.000 Euro Bruttojahreseinkommen. Monatlich verdienen angestellte Ärzte also knapp unter 8.000 Euro. Natürlich verdienen nicht alle Ärzte gleich viel. Einen großen Einfluss auf die Vergütung nimmt die Position in der Hierarchie. Bedenkt man, dass die meisten Ärzte in der Klinik eher im Bereich der Assistenz- und Fachärzte zu finden sind, so lässt sich ableiten, dass die höheren Karrierestufen (Ober- und Chefarzt) deutlich höhere Einkommen ermöglichen. Da viele junge Medizinerinnen und Mediziner jedoch nicht in der Anstellung bleiben, sollten wir uns auch den niedergelassenen Bereich genauer anschauen. Denn der Start in einer Praxis stellt einen üblichen Karriereschritt für viele Fachärzte dar.

Wie viel verdienen Ärzte mit eigener Praxis?

Das Arztgehalt im ambulanten Sektor lässt sich gar nicht so einfach bestimmen. Anders als eine Festanstellung im Krankenhaus, ist ein Arzt mit eigener Praxis selbstständig. Das bedeutet, dass das Arztgehalt von der Höhe der Einnahmen und der Kosten abhängt. Zusammengerechnet ergibt sich somit ein Reinertrag (Gewinn). Pauschale Aussagen zum konkreten Verdienst lassen sich also nicht treffen. Dennoch können Statistiken und Durchschnittswerte einen repräsentativen Überblick ermöglichen. Detaillierte und transparente Informationen zum Arztgehalt sind insbesondere beim Praxisstart wichtig.


Drei Faktoren, warum sich das Arztgehalt immer noch lohnt:

Krisenfestes Einkommen

Auch bei geringem Wirtschaftswachstum oder anderen Krisen. Das Arztgehalt gilt aufgrund der medizinischen Versorgung als gesichert.

Steigende Tarife

Tarife für Klinikärzte und Punktwerte für Vertragsärzte werden regelmäßig verhandelt und erhöht (Inflationsschutz).

Hohe Nachfrage

Die meisten Mediziner verfolgen Fortbildungs- oder Beratungstätigkeiten für einen Nebenverdienst.

Kompakt und digital vorbereiten

Einblick in den Online-Kurs
  • Aktuelles Wissen.
  • Interaktives Format.
  • Praxiswert-Rechner.
  • Finanzierungsrechner.
  • 8 Stunden Lernmaterial.
  • Experten-Interviews.
  • Praktische Checklisten.
  • Abschlusszertifikat.
Trustpilot

Welche Fachrichtung verdient am meisten?

Ein Arzt mit eigener Praxis in Deutschland verdient laut statistischem Bundesamt Destatis (2019) durchschnittlich 190.000€ brutto (nach Abzug von Personal- und Materialkosten und sonstigen Ausgaben wie Miete, Lizenzen, etc.). Allerdings schwanken die Einnahmen zwischen den Fachrichtungen extrem. So verdient ein Radiologe ca. 1 Mio. € nach Abzug der Praxiskosten, während ein Psychiater ca 238.000 € erwirtschaftet. Unterschiede innerhalb der Fachrichtungen können zusätzlich diverse Gründe wie Größe der Praxis, Standort, Arbeitszeiten, Organisation, Marketing oder Behandlungsarten haben.

Im Gegensatz zum Arzt Gehalt bei Festanstellung, bei der Verdienste von Ärzten mittels Tarifen relativ gleich geregelt sind, sind die Unterschiede beim Einkommen als niedergelassener Arzt größer. In der Niederlassung ist vor allem die Fachrichtung ausschlaggebend für den Verdienst. Zum Beispiel kann ein niedergelassener Radiologe mit 30.000-50.000 Euro Monatsgehalt brutto sehr gut verdienen.


Die nachfolgende Tabelle liefert einen Vergleich des durchschnittlichen Verdienstes von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten anhand der Einnahmen und Reinerträge je Praxis:

Platz

Fachrichtung

Einnahmen

Reinertrag

1

Radiologie

3.003.000 €

1.128.000 €

2

Augenheilkunde

728.000 €

538.000 €

3

Dermatologie

708.000 €

342.000 €

4

Orthopädie

741.000 €

341.000 €

5

Urologie

613.000 €

334.000 €

6

Chirurgie, MKG

756.000 €

325.000 €

7

Innere Medizin

721.000 €

321.000 €

8

HNO

477.000 €

243.000 €

9

Gynäkologie

482.000 €

251.000 €

10

Allgemeinmedizin

466.000 €

252.000 €

11

Pädiatrie

474.000 €

239.000 €

12

Neurologie / Psychiatrie

403.000 €

238.000 €


Quelle: Destatis (Statistisches Bundesamt) – Kostenstruktur bei Arztpraxen.

Probiere es aus

Registriere Dich per E-Mail für ein kostenfreies Probemodul.


    Einflussfaktoren auf das Arztgehalt bei eigener Praxis

    Im Unterschied zur tariflich geregelten Festanstellung, sind für das Gehalt in der eigenen Praxis die Einnahmen und Ausgaben entscheidend. Je höher die Einnahmen und niedriger die Ausgaben, desto höher der Reinertrag (sog. Gewinn) der Praxis. Dieser verbleibt üblicherweise beim Inhaber. Die Selbstständigkeit erlaubt also einen Spielraum, der über das übrigbleibende Arztgehalt entscheidet.


    Folgende Kriterien beeinflussen die Einnahmen einer Arztpraxis:

    Folgende Kriterien beeinflussen die Ausgaben einer Arztpraxis:

    Einblicke in den Kurs

    Anspruchsvoller Praxisalltag und komplexes Berufsbild

    Der niedergelassene Arzt in der heutigen Zeit muss aufgrund zahlreicher Aufgaben einem anspruchsvollen Arbeitsalltag erfüllen. So ist sie oder er nicht nur Mediziner, sondern zugleich Unternehmer, Marketer, Seelsorger, Führungskraft, Familienmensch und IT-Beauftragter. Es sind also sämtliche Rollen zu erfüllen, um eine eigene Praxis zu betreiben und bestenfalls ökonomisch erfolgreich zu führen. Beispielsweise sind laufende Veränderungen in den Rahmenbedingungen der elektronischen Abrechnung zu erfüllen. Die IT-Infrastruktur muss nicht nur an die Telematikinfrastruktur angepasst werden. Es sind zudem Datensicherheits und -schutzmaßnahmen einzuhalten. Der Klinikarzt würde sagen, dass er nicht Informatik studiert hat und dies deshalb nicht in seinem Verantwortungsbereich liegen würde. Der niedergelassene Arzt kann dies nicht tun, da die Verantwortung bei ihm liegt. Dies bewirkt eine Unmenge an Aufwand in der Informations- und Datenbeschaffung (z.B. für die Installation von elektronischen Patientenakten oder der Datenschutzkonzepte). Der Vorteil ist aber, dass sich er eine ordentliche Praxisführung auf den Aufbau eines nachhaltigen Arzt-Patienten-Verhältnisses auswirkt, und somit auf die Auslastung und ferner die Einnahmen der Praxis.

    Neben den komplexen organisatorischen Verantwortlichkeiten im Berufsbild des niedergelassenen Arztes, gibt es noch den ökonomischen Auftrag. Das bedeutet die wirtschaftliche Praxisführung. Insbesonder beim Praxisstart ist es wichtig eine sorgfältige finanzielle Planung durchzuführen. Darüber hinaus gilt es kostenorientierte zu Agieren, Controlling Aktivitäten in der Arztpraxis einzubinden und allgemeine Managementanforderungen in der Praxisführung als Unternehmen zu erfüllen. Damit kann der medizinisch anspruchsvolle Praxisalltag unterstützt werden.

    Vorteile des Online-Kurses

    Wissensvorsprung

    Viele Ärzte bereiten sich nicht oder zu wenig auf die Niederlassung vor und riskieren finanzielle und organisatorische Missstände.

    Community

    Lerne von anderen und erfahren in Interviews wie es erfahrene Mediziner geschafft haben.

    Digitale Kompetenz

    Die Teilnahme am Online-Kurs erfordert digitale Kompetenz, die Du ganz nebenbei auf dem Laufenden hälst.